01 Februar 2011

Saint Brighid's Day

Heute ist der Tag der Heiligen Brighid, Naomh Brìd. Imbolc feiere ich erst morgen, aber heute Abend möchte ich "in Imbolc hinein" eine Menge weiße Kerzen in die Fenster stellen.
Und da es ja kein großes Geheimnis ist, dass ich mich Brìde eng verbunden fühle, stelle ich zur Feier des Tages meinen Bericht nochmal hier ein.

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Saint Brigid of Kildare
oder Brigid of Ireland (auch bekannt als Brigit, Bridget, Bridgit, Bríd oder Bride; im Irischen Naomh Bríd) ist neben Saint Patrick und Saint Columba eine von Irlands Schutzheiligen.
Ihr Festtag ist der 1. Februar oder Lichtmess - wie auch bei der Göttin Bride - dem traditionell ersten Frühlingstag in Irland.
Der Überlieferung nach wurde Brigid um das Jahr 451 in Faughart bei Dundalk, County Louth in Irland geboren. Ihr Vater war Dubhthach, der Chieftain von Leinster, der dem Alten Glauben anhing, ihre Mutter Bocca, eine christliche Piktin, die sich von Patrick hatte taufen lassen. Als Brigid geboren wurde, soll aus ihrer Stirn heraus ein gewaltiger Lichtstrahl geschossen sein, der das ganze Haus erleuchtete - was natürlich zu einigem Gerede im Dorf geführt haben müsste.
Ihr Vater wünschte sich, sie nach der Göttin Brigid (Bride) zu nennen. Vielleicht ja unter anderem auch wegen dieses Lichtstrahles...denn Bride gilt den Iren auch als flame of knowledge, also Flamme des Wissens.

Ob sie bereits christlich erzogen wurde oder aber im Jahr 468 konvertierte, wie es in manchen Berichten heißt, lässt sich nicht genau sagen. Sicher ist nur, dass sie schon von klein auf sehr beeindruckt von den Predigten Saint Patricks war und sich auch ihre besonderen Begabungen in Heilung und Mitgefühl sehr früh zeigten.
Es heißt, dass sie durch Handauflegen heilte und ihr Segen den Armen zur Verbesserung ihrer Lebenssituation verhalf. Ihr Vater war natürlich nicht sonderlich begeistert, dass sie ein (christlich) religiöses Leben führen wollte. es soll ihn sogar geärgert haben, dass sie so großzügig war und keinen Bettler fortschicken konnte. Seiner Ansicht nach war das des Guten ein wenig zuviel, wenn sie seine Milch und sein Mehl an Gott und die Welt verteilte. (Mag ja auch sein, dass sie es mit der Freigiebigkeit etwas übertrieben hat.) Als sie dann auch noch sein juwelenbesetztes Schwert an einen Leprakranken weitergab, dachte er sich, sie solle vielleicht doch am besten Nonne werden. Anders konnte man sich das Mädchen ja kaum noch leisten. So setzte sie letztendlich ihren Kopf durch (hinter dieser Freigiebigkeit mag ja durchaus Berechnung gesteckt haben) und wurde in ein Konvent geschickt.

Brigid erhielt den Schleier von Saint Mel - soll aber gleichzeitig auch eine ban-drui gewesen sein, was damals nicht weiter ungewöhnlich war - und legte ihre Gelübde ab. Von diesem Zeitpunkt an überschlagen sich ihre Biographen mit Ereignissen und Legenden. Eine ganz niedliche, die wieder einmal den feurigen Aspekt der Göttin Bride betont ist die über ihre Begegnnung mit dem Bischof, der vor ihrer Aufnahme ins Kloster das Beitrittgespräch führen und prüfen wollte, ob sie sich denn auch für das religiöse Leben eignete. Sie wurde vom Feld, wo sie die Kühe versorgte, hereingerufen und als sie eintrat, wurde sie so von einem Sonnenstrahl beschienen, dass es aussah, als hätte sie einen flammenden Heiligenschein um ihren Kopf herum. Als sie ihren Mantel ablegte und aufhängte, bemerkte der Bischof, dass er an einem Sonnenstrahl hing. Damit hatte sich das Aufnahmegespräch erledigt...
Nachdem sie Nonne geworden war, soll sie ihr erstes Konvent in Clara, County Offaly, gegründet haben. Andere Gründungen ließen nicht allzulange auf sich warten. Am bekanntesten ist Kildare Abbey, die sie um das Jahr 470 gründete. Es handelte sich um ein Doppelkloster sowohl für Nonnen als auch für Mönche in den Ebenen von Cill-Dara, der "Kirche der Eiche". Ihre Zelle wurde auch unter einer großen Eiche erbaut. (Einer der heiligen Bäume der Druiden.)
Als Äbtissin dieses Klosters übte sie eine recht große Macht aus und auch hier gibt es wieder Legenden. So soll Saint Mel bei ihrer Äbtissinnenweihe versehentlich den Ritus einer Bischofsweihe gelesen haben, was sich nicht mehr rückgängig machen ließ. Ob es daran lag oder nicht, Brigid und ihre Nachfolgerinnen hatten bis zur Synode von Kell im Jahr 1152 eine Verwaltung ganz ähnlich der eines Bischofs. Ich denke, dass es im alten keltisch-christlichen Geist vollkommen normal war, auch Frauen die höheren Weihen zu geben.

Brigid war berühmt für ihren gesunden Menschenverstand und vor allem für ihre "Heiligkeit". So wurde sie schon zu Lebzeiten ganz wie eine Heilige angesehen. Kildare Abbey wurde zu einer der angesehensten Abteien in Irland und war im ganzen christlichen Europa bekannt und berühmt. Es wird sogar oftmals angenommen, dass das Book of Kells hier geschrieben wurde.

Sie starb am 1. Februar 525 - zu Imbolc - und wurde zunächst am Hochaltar ihrer Abteikirche begraben. Später jedoch wurde ihr Körper nach Downpatrick gebracht, so dass sie an der Seite der beiden anderen Schutzheiligen Irlands ruhen konnte.

2006 wurde die Ewige Flamme für die auf dem Marktplatz von Kildare nach langer Zeit wieder entzündet und brennt seitdem.

3 Kommentare:

Dryade hat gesagt…

liebe Grüße und ein wunderschönes Fest wünscht euch die Dryade mit Mann und Zwergen :-)

Anonym hat gesagt…

Oh, bei Euch ist alles voller Kerzen... schön! Let it shine.

Rowan hat gesagt…

Liebe Grüße an Euch!