11 September 2008

Leben am Pilgerweg


We are not human beings on a spiritual journey.
We are spiritual beings on a human journey.

Stephen Covey

Stimmung:
Wetter:
Musik: Carrickfergus
Getränk:
Frühstück: Rosinenweckchen

Es war mir zwar schon bekannt, dass wir hier am Jakobsweg wohnen, aber heute morgen, als ich auf dem Weg zum Bäcker war, ist mir noch ein anderer Pilgerweg-Aufkleber aufgefallen. Und zwar wies er hin auf den Elisabethpfad. Natürlich war ich gleich neugierig und habe mir vorgenommen, daheim gleich nachzuschauen.
Beim Elisabethpfad handelt es sich um einen historisch belegten Pilgerpfad zum Grab der heiligen Elisabeth von Thüringen, die von 1207 bis 1231 lebte. Sie war die Tochter des ungarischen Königs Andreas II. und wurde gleich nach der Geburt verlobt und als Vierjährige an den Hof ihres zukünftigen Ehemannes gebracht, wo sie später durch vielfältige karitative Tätigkeiten auffiel. Zwar war Mildtätigkeit ja relativ üblich unter den Frauen der Adligen, aber dies soll wohl etwas besonderes bzw. mehr als üblich gewesen sein. Nachdem ihr Mann gestorben war, sorgte sie als einfache und materiell arme Spitalschwester in dem von ihr gegründeten Marburger Hospital persönlich für Bedürftige. Mit nur 24 Jahren starb sie dann auch.
Schon am ersten Tag nach ihrer Beisetzung gab es Berichte über Wunderheilungen an ihrem Grab und nach vielem Hin und Her wurde sie dann von Papst Gregor IX. zu Pfingsten 1235 heilig gesprochen.
In Ost-West-Richtung folgt der Pfad der Altstraße des Langen Hessen von Eisenach nach Marburg. Aus Richtung Köln (West nach Ost) folgt er bis Siegen der historischen Brüderstraße. Diese Wegstrecke wurde ebenfalls von Pilgern der Aachener Heiligtumsfahrt genutzt. Der alte Handelsweg Brüderstraße (alde Broederstraiß) war eine mittelalterliche Höhenstraße, die Siegen mit Köln verband. Sie war die wichtigste Verbindung des Oberbergischen Landes mit dem angrenzenden Siegerland und dem Rhein. Sie verläuft hier um die Ecke, heißt zum Teil immer noch Brüderstraße und ist auch Teil des Jakobsweges. Nun wird mir Dummbatz auch klar, wieso es hier einige Straßen gibt, die den Namen Pilgerstraße tragen... Sowas finde ich ja immer total interessant.
Hier habe ich für die Teilstrecke, die auch am Jakobsweg liegt, eine Beschreibung gefunden:
Pilgerstrecke von Köln nach Marburg – Kurzbeschreibung
ETAPPE 1

Köln – Overath ( 28,5 km)
1 A Teilstrecke Köln – Brück ( 10 km)
Schwierigkeitsgrad: Einfach. Die Teiletappe führt ausschließlich über innerstädtische Straßen. Es kann auch die Straßenbahn genommen werden (Linie 1, Einstieg Heumarkt, Ausstieg Brücker Mauspfad).
1 B Teilstrecke Brück – Overath
Schwierigkeitsgrad: Einfach bis mittel. Zu Beginn ebene Wegführung aus ausgebauten Wanderwegen durch den Königsforts. Dann zwei Anstiege aus den Flusstälern von Sülz und Agger.
ETAPPE 2
Overath – Drabenderhöhe ( 14 km)
Schwierigkeitsgrad: Einfach. Zunächst ruhige Fahrstraße, dann Waldwege. Ein kritischer Abschnitt ist die L 360 kurz hinter Lorkenhöhe.

Nun denn...frohes pilgern. Irgendwie stelle ich mir einen solchen Weg sehr schön vor - grade den Jakobsweg. Der genaue Wegverlauf des Jakobsweges hier in der Gegend orientiert sich an einem Pilgerbericht aus dem Jahr 1489. In ihm wird der Weg von Marburg über Ewersbach, Siegen, Denklingen und Overath nach Köln genau beschrieben, für den berittene Pilger damals zwei Tage benötigten.

2 Kommentare:

Tricia Danby hat gesagt…

Ja - und ich hab mal in einer Pilgerstraße gewohnt :-D

Ich finde solche Dinge auch immer interessant!

Rowan hat gesagt…

Stimmt ja, die heißt ja auch so :)