02 Februar 2016

Der Februar - Bauernregeln, Lostage und mehr


Der Februar...
Für mich der Monat des Frühlingsbeginns. Der Schneeglöckchen. Der ersten Lämmchen. Der Brighid. Des erstarkenden Lichtes. Der aufkeimenden Lebensfreude. Und, und, und.
Es geht schon immer mit Neujahr los, dass ich den Drang habe, mir Frühblüher ins Haus zu holen und dass ich den Frühling in den Knochen habe. Zum Februar hin wird es ein richtiges Ziehen und ein regelrechtes Glücksgefühl.
Ich bin wohl doch ein Frühlingskind. Er ist meine allerliebste Jahreszeit, obwohl ich jede mit ihren Besonderheiten gern habe und mich auf sie freue. Aber Frühling. Früüüüühling.
Die Natur erwacht, das Leben kehrt zurück, es knospt, es beginnt zaghaft zu blühen, die Vögel kehren zurück...und es ist dieses Erwarten, diese Freude in der Luft.
Es ist schön, in diesen Monat Geburtstag zu haben. Sogar, obwohl oft gleichzeitig Karneval ist. Was ja auch eigentlich nichts anderes ist als das Hereinrufen des Frühlings und das Vertreiben des Winters.
Offiziell haben wir noch Winter, aber vielleicht ist es ja der Kelte in mir, der schon Frühling feiert.
Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass ich mich Brìd so verbunden fühle. Ich erinnere mich noch gut, wie sie deutlich auf sich aufmerksam machte. Das ist jetzt schon mehr als 10 Jahre her und ich hatte überall weiße Federn gefunden. Vorm Haus. Im Auto. Vorm Auto. An der FH. Beim Einkaufen. Etc., etc., etc. Es hatte eine Weile gedauert, bis ich durch andere Erlebnisse und Hinweise dann auf Brìd kam, aber im Nachhinein denke ich, dass sie eigentlich schon immer da war, ich mir damals aber dessen bewusst werden sollte.

Aber zurück zum Februar. Hier ist das Wetter heute usselig. Richtig fies. Es stürmt, der Regen fällt in kleinen, feinen, aber überaus zahlreichen Tropfen und der Wind weht ihn in Schwaden ums Haus, über die Wiesen und den Wald. Ideales Lichtmesswetter. Nicht weil es den Tag versaut, sondern wegen einer alten Bauernregel:
Ist's an Lichtmess hell und rein, wird's ein langer Winter sein.
Wenn es aber stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit. 
Ich denke, Regen statt Schnee zählt auch. Passend dazu hat mir meine Mutter gestern erzählt, dass sie die ersten Zugvögel haben heimkehren sehen. Mein Herz jubelt. Grade höre ich, dass dort im Nachbarsgarten ein blühender Teppich von Schneeglöckchen ist und die ersten Krokusse herausschauen. Wir hier liegen ein ganzes Stück höher, aber es wird wohl auch hier nicht mehr lange dauern.

Weitere Bauernregeln für heute:
Lichtmess im Klee, Ostern im Schnee.
Der Lichtmess-Sonnenschein bringt großen Schnee herein.
Ist's Lichtmess licht, geht der Winter nicht.
Weiße Lichtmess - grüne Ostern.
Scheint zu Lichtmess die Sonne heiß, gibt`s noch sehr viel Schnee und Eis.
Lichtmess trüb, dem Bauern lieb.
Weiht man die Kerzen im Schnee, weiht man die Palmen im Klee.

Und so gibt es wohl noch zahlreiche andere mit ähnlicher Aussage. Und so strotzt der ganze Februar vor Wetter- und Bauernregeln.
3. Februar: 
Sankt Blasius und Urban ohne Regen, folgt ein guter Erntesegen.
Sankt Blasius ist auf Trab und stößt dem Winter die Hörner ab.
5. Februar:
An Sankt Agathe Sonnenschein bringt recht viel Korn und guten Wein.
Ist Agathe klar und hell, kommt der Frühling nicht so schnell.
Agathe, unsere Gottesbraut, macht dass Schnee und Eis wegtaut.
6. Februar:
Bringt Dorothee viel Schnee, bringt der Sommer guten Klee.
Die Heilige Dorothee watet gerne durch den Schnee.
Nach dem Dorotheentag kein Schnee mehr gerne kommen mag.
9. Februar:
Kommt die Jungfrau Apollonia, sind auch bald die Lerchen wieder da.
12. Februar:
Eulalia im Sonnenschein bringt viel Apfel und Apfelwein.
Sankt Eulalia Sonnenschein bringt viel Obst und guten Wein.
14. Februar:
Kalter Valentin - früher Lenzbeginn.
Hat's zu Sankt Valentin gefroren, ist das Wetter lang verloren.
Ist es an Valentin noch weiß, blüht zu Ostern schon das Reis.
Hat der Valentin Regenwasser wird der Frühling noch viel nasser.
18. Februar:
Der Simon zeigt mit seinem Tage, der Frost ist nicht mehr lange Plage.
21. Februar:
Felix und Petrus zeigen an, was wir 40 Tag' für Wetter han.
Gefriert es in der Petersnacht, auch noch lang das Eise kracht.
Ist's an Petri Stuhlfeier kalt, die Kälte noch 40 Tage anhalt.
Petri Stuhlfeier kalt, da wird der Winter noch sehr alt.
Wenn Petri die Bäche sind offen, wird auch kein Eis mehr an ihnen getroffen.
Ist an Petri das Wetter schön, dann kann man bald Kohl und Erbsen säen.
24. Februar:
Sankt Matheis bricht's Eis. hat er keins, so macht er eins.
- Sankt Matthias hab ich lieb, denn er gibt dem Baum den Trieb.
Taut es vor und auf Matteis, geht kein Fuchs mehr über Eis.
Tritt Matheis stürmisch ein, wird es Ostern Winter sein.
25. Februar:
Wenn sich Sankt Walburgis zeigt, der Birkensaft nach oben steigt.
26. Februar:
Alexander und Leander bringen Märzluft miteinander.
27. Februar:
An Sankt Pauli Bekehr ist der Winter halb hin und halb her.
28. Februar:
Sankt Roman hell und klar, bedeutet ein gutes Jahr.
Allgemeine Regeln im Februar:
Wenn der Hornung warm uns Macht, friert's im Mai noch oft bei Nacht.
Im Hornung Schnee und Eis, macht den Sommer lang und heiß.
Wenn's im Februar nicht schneit, schneit es in der Osterzeit.
Wenn's im Februar regnerisch ist, hilft's so viel wie guter Mist.
Ist der Februar trocken und kalt, kommt im Frühjahr Hitze bald.

Und so gibt es wohl noch zahlreiche mehr.Und wie man in einigen dieser alten Regeln sieht, ist einer der alten Namen des Februars Hornung. So wurde er genannt, weil der Rothirsch im Februar sein Gehörn abstößt und neues nachschiebt. Eine andere Theorie besagt, dass es sich auf das mittelhochdeutsche Wort hornunç bezieht, was "das im Eck (Horn) gezeugte Kind", also "Bastard" bedeutet. Bastarde kamen meist zu kurz, wie auch der Februar mit seinen wenigen Tagen. Beides plausibel, aber ich denke eher, dass es sich auf die Naturbeobachtungen bezieht, die sehr wichtig für die Menschen waren.
Weitere Namen für den Februar sind Narrenmond (klar...jetzt ist Karnevalszeit), Taumond, Schmelzmond, Rebmond, Hintester, Feber und Horner. Die alten deutschen Monatsnamen tauchen übrigens erstmals bereits um das Jahr 800 in der Vita Karoli Magni auf. So waren die deutschen Monatsnamen auch von Karl dem Großen eingeführt worden, um die Bezeichnungen der Römer abzulösen.
Der Name Februar selbst leitet sich vom römischen Fest Februa ab. Es war ein Sühne- und Reinigungsfest Ende Februar (lateinisch "februare" = reinigen). Im römischen Kalender war der Februarius übrigens der letzte Monat, weswegen er auch die überzähligen Tage des Schaltjahres angehängt bekam. Kaiser Commodus hatte ihn kurzzeitig in Invictus umbenannt, was aber nach seinem Tod gleich wieder abgeschafft wurde.

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