04 Oktober 2013

Tagesheiliger: Franziskus von Assisi

Gemalt habe ich ihn schon lange und er ist ein Heiliger, den ich sehr liebe.
Aber gezeigt hatte ich ihn noch gar nicht. Da heute sein Feiertag ist, ist es wohl heute auch genau richtig. :)
Geboren wurde er 1181 nicht als Francesco, sondern als Giovanni Battista Bernardone in Assisi in Italien als Sohn des sehr wohlhabenden Stoffhändlers Pietro Bernardone. Franceso wurde er wegen seiner Mutter genannt. Es bedeutet einfach "Franzose", denn seine Mutter Pica kam aus der Provence.
In seiner Jugend unterstützte er seinen Vater bei dessen Geschäften und war ein angesehenes Mitglied der Gesellschaft.Er lebte recht ausschweifend und hielt seine Freunde bei Festen gerne aus, überhaupt war er oft sozusagen der Partymittelpunkt.
Als es zum Krieg zwischen Assisi und Perugia kam, wurde Francesco gefangen genommen - er verbrachte ein ganzes Jahr als Gefangener und wurde ernstlich krank. Als er freikam, kehrte er dem Krieg den Rücken und riskierte damit, als Deserteur gesehen zu werden.
Wenig später hörte er eine Stimme, welche aus einem Kruzifix in der kleinen, halbverfallenen Kirche des St. Damiano in Assisi zu ihm sprach. "Geh und baue mein Haus wieder auf, welches, wie Du siehst, im Verfall begriffen ist." Daraufhin erbettelte er sich Baumaterial und nahm auch Geld und Waren aus dem elterlichen Geschäft, um die kleine Kirche wieder aufzubauen. Leider führte dies zu einem recht lanmge andauernden Konflikt mit seinem Vater, der erst sein Ende fand, als Francesco sei  Erbe ausschlug und selbst seine Kleidung abgab. Der Bischof von Assisi stattete ihn danach mit einfacher Kleidung aus und Francesco begann sein neues Leben.
Er baute St. Damiano mit dem Geld, welches er von den Menschen der Stadt erbettelt hatte, wieder auf. Außerdem reiste er als Pilger und lebte für 2-3 Jahre vollkommen allein, seinen Lebensunterhalt erbettelnd. Später sammelten sich Schüler um ihn, einige davon waren bereits erwachsene Männer mittleren Alters. Die beiden ersten sollen Bernardo di Quintavalle, ein reicher Adliger aus Assisi, und Pietro Catanii, ein Rechtsgelehrter, gewesen sein. Sie lebten in einer Gemeinschaft in Portiuncula nahe einer Leprakolonie. (Zuvor wohnten sie in einer Hütte wenige Kilometer von Assisi entfernt, doch da wurde es bald zu eng und der Abt der Benediktinerabtei Monte Subiaso gab ihnen die kleine Kirche Portiuncula.) Nach einer Weile zogen sie auch aus und predigten, wobei sie auf gemischte Reaktionen trafen, die erst nach und nach freundlicher wurden - grade Francesco gegenüber.
1209 ging er mit zwölf Gefährten nach Rom, um von Innozenz III die Bestätigung der Lebensweise ihrer kleinen Gemeinschaft zu erbitten. Diese bekamen sie 1210 mündlich und durften nun offiziell nach ihrer Regel in Armut leben und Buße predigen. Öffentlich anerkannt wurde der Orden erst 1215.
1219 reiste Francesco erneut - und zwar als Missionar nach Palästina, wo er sich dann dem Kreuzfahrerheer anschloss. In diesem Zuge predigte er sogar im Lager des muslimischen Heeres vor Sultan Al-Kamil. Viel ausrichten konnte er damit allerdings nicht. Die bevorstehende Schlacht ließ sich nicht verhindern und der Kreuzzug wurde fortgesetzt.
Seit der Reise verschlechterte sich Francescos Gesundheitsszustand fortwährend und 1220 übertrug er die Ordensleitung an Pietro Catanii, womit er sich auch innerlich aus dem Ordensleben zurückzug. Hierunter litt er den Quellen nach sehr und verfasste widerwillig die dritte und letzte Version seiner Ordensregeln - auf Drängen der Kurie. Als er sich schließlich 1224 in seine kleine Einsiedelei auf dem Berg La Verna zurückzog, erschienen das erste Mal seine Stigmata; den Biographien nach am 17.09.1224.
Am 3. 10.1226 starb Francesco.  Er wurde mit einem geliehenen Gewand eines Bruders bekleidet und gemäß seinem Wunsch wurde der von ihm verfasste Sonnengesang gesungen. Bei seinem Tod sollen die Lerchen zu einer für sie vollkommen untypischen Zeit aufgeflogen sein.

Francesco ist Schutzpatron der Tiere, zu denen er ein ganz besonderes Verhältnis gehabt hatte.

Aus dem Sonnengesang gefällt mir diese Strophe hier sehr gut (auf Englisch...und ich finde es zu schade, es zu übersetzen):

Be praised, my Lord, through all Your creatures,
especially through my lord Brother Sun,
who brings the day; and You give light through him.
And he is beautiful and radiant in all his splendor!
Of You, Most High, he bears the likeness.


Und eines seiner schönsten Gebete möchte ich Euch natürlich auch nicht vorenthalten:

3 Kommentare:

engelwerkstatt hat gesagt…

Hallo Ashmodiel,
Danke für deinen interessanten Bericht über Franz v. A., er berührt
mich immer wieder,
liebe Grüße
hermine

athena hat gesagt…

Ein tolles Bild, mit so sanften und ausdrucksstarken Augen ♡ Und eine interessante Persönlichkeit scheint er noch dazu gewesen zu sein.

Rowan hat gesagt…

Ich danke Euch!