21 März 2013

Alban Eilir in Nieselregen und immer wieder Schnee

Heute ist es soweit - die Frühjahrstagundnachtgleiche steht vor der Tür. Draußen sehe ich einen Wechsel von Graupel, Schnee und Regen und ich frage mich, was nun aus den Zitronenfaltern geworden ist, die ich beim ersten schönen Wetter schon gesehen habe.

Die meisten nennen dieses Fest wohl Ostara, für mich heißt es Alban Eilir, das Fest des Lichts der Erde.
Ostara...ich weiß nicht...das hat der Herr Grimm erfunden. ^_^
Nicht, dass das per se schlecht wäre...ich kann damit nur nichts anfangen.
Die Sonne beginnt wärmer zu scheinen, das Leben bricht durch die Erdkruste hindurch und blüht und sprießt. Das erste Sonnenfest nach Yul wird gefeiert, Maponos ist erstarkt und erwacht aus seinem langen Schlaf. (Und ich glaube, dass die Legende um den in der Erde schlafenden Arthus auch hier ihren Ursprung hat. Denn die Wintersonnenwende wird Alban Arthuan genannt.)

Licht und Dunkelheit halten sich exakt die Waage. So gut wie alles ist möglich.
Gleichzeitig ist es das Fest der Rückkehr der Vögel und eines der Symbole für Alban Eilir sind Schwalben.
Die Leute früher gingen in aller Frühe hinaus und beobachteten den Himmel in Erwartung der Zugvögel. Wurden sie gesehen, gab es ein großes Fest mit Speis und Trank.
Cerridwen zieht mit ihrem Kessel übers Land und gießt die Fruchtbarkeit darüber aus.
Es ist eine Zeit der Fruchtbarkeit überall - Neues wächst und die Tiere bekommen Nachwuchs, das Leben kehrt zurück und erblüht.

Der Mittelpunkt des Alban Eilir Festes ist das Segnen der Samen, die zur Ernte des Jahres werden sollen. Also ist der Tag auch ein guter Zeitpunkt zum Segnen der eigenen Pflänzchen, die man setzen möchte - seine Projekte, Ziele und Träume.
Das druidische Symbol des Festes ist das Kleeblatt, denn es symbolisiert die Wiedergeburt des Frühlings und die drei Aspekte des Erwachens der Göttin: Imbolc, Alban Eilir und Beltane.

Die Gottheiten dieses Festes sind unter anderem Maponos, Cerridwen, Freya, Freyr und Thor. Ēostre lasse ich hier bewusst aus, da ich sie nur aus Bedes "De temporum ratione" kenne. Andernorts findet sie nirgends Erwähnung, bis sie bei Jacob Grimm - der sich auf Bede stützt - als Ostara wieder auftaucht und danach dann bei den Neuheiden. Zu schade, ich hätte gerne gewusst, welche Quelle Bede hier hatte.
Wie auch immer, die Passage in Kapitel 15 ist folgende:
Eostur-monath, qui nunc Paschalis mensis interpretatur, quondam a Dea illorum quæ Eostre vocabatur, et cui in illo festa celebrabant nomen habuit: a cujus nomine nunc Paschale tempus cognominant, consueto antiquæ observationis vocabulo gaudia novæ solemnitatis vocantes.
(Der Eosturmonath, heute Passahmonat bezeichnet, war früher benannt nach einer ihrer Göttinnen, welche Eostre genannt wurde, zu deren Ehren Feste in diesem Monat gefeiert wurden. Jetzt benennen sie die Passahzeit mit ihrem Namen, womit die Freuden der neuen Feierlichkeit unter dem Namen der altehrwürdigen Göttinnenverehrung angerufen werden)

Symbole sind: Kleeblatt, Eier, Hase, Schwalben, frische Weidenzweige
Kräuter und Pflanzen: Osterglocken, Waldmeister, Veilchen, Ginster, Pfingstrose und alle Frühlingsblumen.
Räucherungen wären z.B. Jasmin, Rose und alles Blumige.
Comraig Bhride bhith,
Comraig Mhoire mhin,
Comraig Mhicheil mhil,
Dhomh fhi’ ’s dha m’ eudail,
Dhomh fhi’ ’s dha m’ eudail.

Aus "Moch La Luan Casg", Carmina Gadelica


Das Gewinnspiel hat übrigens noch niemand erraten - es kann weiter spekuliert werden. :)

5 Kommentare:

Dryade hat gesagt…

Wünsche dir trotz Schneegestöber, ein wunderschönes Ostara :-)
Liebe Grüße von der Dryade

In Peace and Beauty may I walk hat gesagt…

Die echte Tagundnachtgleiche war aber gestern schon, das Datum verschiebt sich doch alle paar Jahre um einen Tag nach vorn oder hinten. :)

Mir war aber auch nicht so recht nach Frühlingsanfangsstimmung, nachdem ich nur auf dem Weg zur Uni schon eine riesige Ladung Schnee abbekommen habe und durchweicht und kältestarr war. Hoffentlich schlägt Mutter Erde bald die weiße Decke zurück und erwacht!

Das mit dem Kleeblatt finde ich ist eine sehr schöne Symbolik, das ist mir bisher gar nicht aufgefallen.

LG
Liath

athena hat gesagt…

Und nochmal wieder andere Aspekte entdeckt, als die, die ich mir raus gesucht hatte ;) Sehr schöner Artikel, finde ich - danke! =)

Alruna hat gesagt…

Bei uns sieht es auch nicht grade österlich aus, alles ist wieder dick verschneit und eiskalt. Dafür ist es im Haus kuschlig :-)

Rowan hat gesagt…

Hier ist es jetzt gottlob wieder sonnig und schneefrei.