21 Juni 2012

Von Litha und der Kunst

as hier wird wohl nach etwas längerer Blogabstinenz eine Art Sammelpost, daher bekam er auch diesen leicht wirren Titel. (Den ich nun, am Ende des Postes, doch wieder abgeändert habe, weil ich das, was eigentlich noch hier mit hinein sollte, nun doch die Tage gesondert schreiben möchte.)
Zuerst möchte ich Euch natürlich ein wunderschönes Alban Hefin wünschen!
Alban Hefin ist der Name, den Litha in der druidischen Tradition hat und ich fühle mich dem viel mehr verbunden als dem in meinen Ohren irgendwie künstlich zugeschoben klingenden Litha. Und ich kann einfach nicht, ohne dazu jetzt meine nerdigen altenglischen Gedanken dazu niederzuschreiben.
Ich habe sehr gerne Bede gelesen, jenen Mönch aus dem 7. Jahrhundert mit seiner "Ecclasiastical History of the English People" bzw. "Historica ecclesiastica de gentis Anglorum" oder noch viel verständlicher "Die kirchliche Geschichte des englischen Volkes". Ich bin wohl recht alleine damit, dass ich mich immer wegschmeißen könnte, wenn ich sehe, wie er zähneknirschend keltische Heilige wie z.B. Columcille oder Aidan lobt, obwohl er es sowas von strunzdumm und bedenklich findet, dass sie das Osterfest anders berechnet hatten, als Rom das gerne haben wollte. 
Jedenfalls hat Bede nicht nur dieses Buch geschrieben, sondern unter anderem auch "De temporum ratione" in welchem er sich über die von ihm favorisierte und in seinen Augen einzig richtige Berechnung des Zeitpunktes von Ostern (welche natürlich vollkommen anders ist als die strunzdumme der Keltenchristen...) auslässt. Hier benennt er auch die angelsächsischen Namen der Monate und die Zeiträume, die Juni und Juli abdecken heißen Ærra Liþa und Æfterra Liþa, also der frühe und der spätere Lithamonat. Frühere Erwähnungen, die kein Monatsname sind, finden sich meines Wissens nach nicht - also ist der Terminus "Litha" für mich erstmal nur eine Monatsbezeichnung, die viel, viel später für das Fest adoptiert wurde. Aber da kann man es ja halten wie Shakespeare: "What's in a name? That which we call a rose by any other name would smell as sweet."
Alban Hefin bedeutet "Licht des Sommers" oder "Licht der Küste" und ist nicht, wie oft behauptet, keltisch, sondern walisisch. Auf der Website des OBOD gibt es einen ganz schönen Artikel dazu: Deeper into Alban Hefin. Und - was mich nicht sonderlich wundert - ich habe darin auch gelesen, dass Callanish hier ein besonderer Ort ist.
Aber vollkommen egal, ob Ihr das Fest nun Sommersonnenwende, Litha, Mittsommer, Alban Hefin, ein paar Tage später Johannistag oder auch Heinz nennt - ich wünsche Euch einen schönen Festtag.

Zur erwähnten Kunst wollte ich Euch noch mein Bild des Cranus, dem britannischen Herrn des Waldes, zeigen. Ich hatte ihn ja schon vor langer Zeit mit Aquarellstiften portraitiert und es hat mich nicht losgelassen, ihn auch einmal digital zu malen. Und er passt so schön zum Fest.


6 Kommentare:

BJARKAN hat gesagt…

Dir auch ein schönes Litha !

Liebe Grüße an dich !

Tine hat gesagt…

Ich liebe deine Artikel!
Da lernt man immer wieder neue, interessante Sachen. :)

Und Cranus find ich klasse! *nick*

Beltane hat gesagt…

Schön wieder hier zu lesen! und dann direkt wunderbare tiefgründige Infos! Litha klingt auch ziemlich abgehackt - Mittsommer dagegen trifft es für mein Empfinden eher - das was Du jetzt beschrieben hast - klingt wunderbar weich ;-)

Das Bild ist der Hammer - Leben pur würde ich mal sagen *zwinker*
Wunderschön!!!

Mittsommergrüße schickt
Beltane

Hummel hat gesagt…

Hrrmm... auch hier nochmal: eine sehr, sehr schöne Digitalzeichnung. ;-) Ich liebe Vorder- und Hintergründiges daran. Und Dir auch ein wunderbares Mittsommerfest!

Grey Owl Calluna hat gesagt…

Na....hhhherje.....der ist aber echt "gut geraten"....
Und es ist echt schön, wieder mal von Dir zu lesen.....
Liebe grüße
Grey Owl

Alruna hat gesagt…

Aah, deine Bilder! Äh, habe ich es schon mal erwähnt? Ich finde sie immer noch schöner. Geht das?