...der tut, was er will.
Regnerisch und grau hat er heute begonnen, aber morgen soll es sonnig, warm und schön werden. Ein idealer Tag für einen Fotostreifzug.
Der Monat hat seinen Namen vermutlich vom sprühenden Frühlingsleben - den ganzen Blüten und sich öffnenden Knospen, denn im Lateinischen bedeutet aperire "öffnen". Bei einem wetterlich so wechselhaften Monat ist die Ableitung aus apricus, als "sonnig", eher weniger plausibel. Da doch schon eher der Name Ostermond oder das altenglische Eósturmônath, Ostern ist nunmal meistens im April. Launing, eine andere alte Bezeichnung, ergibt auch irgendwie Sinn.
Am Ersten dieses Monats muss man sich ja bekanntlich in Acht nehmen, nicht auf den Arm genommen zu werden. In der Tageszeitung standen heute auch gleich zwei Enten.
Aber woher kommt dieser Brauch?
Es gibt da eine Theorie, nach der "Luzifer" an einem 1. April aus dem Himmel verstoßen worden sei. Mal ganz davon abgesehen, dass ich gar nicht glaube, dass er das wurde, erschließt sich mir der Zusammenhang hier auch nicht ganz.
Ebensowenig wie die Theorie, dass Judas Ischariot, der Jesusverräter, heute entweder Geburts- oder Todestag haben soll. Beides deutet zwar auf Unglück hin und mahnt, besonders aufzupassen...aber ich weiß nicht.
Es gibt so viele Legenden, da halte ich mich einfach mal an das, was ich sicher weiß. Und das bezieht sich mal wieder auf Geoffrey Chaucer. Erklärt wird hiermit zwar auch nichts, aber es zeigt, dass dieser Tag schon im 14. Jahrhundert im gleichen Zusammenhang wie heute gesehen wurde.
The Nun's Priest's Tale, die Geschichte des Nonnenpriesters, aus Chaucers Canterbury Tales spielt syn March bigan thritty dayes and two, also 32 Tage nach Beginn des März. In dieser Geschichte geht es um einen stolzen und eitlen Hahn, Chauntecleer, der von Daun Russel, dem Fuchs hereingelegt wird.
So gab es schon 1392 eine Verbindung zwischen dem 1. April und dem Hereinlegen seiner Mitmenschen.
1539 schrieb der flämische Dichter Eduard de Dene von einem Adligen, der am 1. April sein Gesinde auf den Arm nahm. 1686 beschreibt John Aubrey den Tag als Fooles holy day und am 1. April 1698 wurden etliche arme Tröpfe in den Tower von London gelockt, wo sie eigentlich zusehen wollten, wie die Löwen gewaschen wurden...
Möglicherweise finden sich die Gründe im Neujahrsfest, das früher in vielen Teilen Europas noch am 25. März begangen wurde. In Frankreich feierte man eine ganze Woche lang und die Festlichkeiten endeten am 1. April. Erst Mitte des 16. Jahrhunderts verlegte man dort den Neujahrstag auf den 1. Januar. So kann der Ursprung eventuell in jenen liegen, die schon eher am 1. Januar feierten und sich über die anderen lustig machten und ihnen am 1. April Einladungen zum Neujahrsessen schickten.
Aber es gibt vielerlei Erklärungsversuche....Sicher weiß es niemand. So wissen wir heute halt einfach eines: Seien wir auf der Hut. :)
3 Kommentare:
Diese "April-Scherze" habe ich nie gemocht!
Aber sehr interessant was Du schreibt!!! Wußte ich auch noch nicht....
Liebe Grüße
und ein schönes Wochenende
Grey Owl
Das mit dem Namen des Monats ("aperire") wusste ich überhaupt nicht, das ist ja interessant. Genau so interessant wäre es, einmal die Sprüche über diesen Monat zu vergleichen. Bei Euch "April, April, der tut, was er will". Bei uns: "En avril ne te découvre pas d'un fil" (= Zieh Dir im April keine Klamotten aus!). Ich finde dass irgendwie das Thema was sehr interessantes an sich hat, vielleicht gibt es hier und da ein paar Bücher zu lesen...Mal sehen.
Vielen Dank für den Beitrag!
Ich bin nur immer gespannt, was die Tageszeitung sich so einfallen lässt am ersten April, Grey Owl.
Ansonsten kann ich dem auch nicht allzuviel abgewinnen.
Das mit dem Fisch hatte ich auch gelesen, Paulette - und dann vergessen, dem Text zuzufügen. :-/
Danke für Deinen Besuch!
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