03 Juni 2010

Fronleichnamsgrüße


Was für ein herrlicher Tag!
Seit ich heute früh um 6 Uhr wach geworden bin, strahlt die Sonne. Die Vögel zwitschern, vom Weiten höre ich die Musik der Fronleichnamsprozession und es weht ein laues Lüftchen herein.
Hätten wir einen Balkon, säße ich jetzt nicht mit meinem Kaffee am PC, sondern mit Kaffee und Buch (oder Lehrunterlagen) draußen.

Es wäre eigentlich ein idealer Ausflugstag gewesen heute - Belgien, Luxemburg... Aber leider muss Feona heute arbeiten. (Ja, so ist das mit den Feiertagen, die nicht bundeseinheitlich sind.) Ich war dann auch schon auf, als sie durch die Wohnung geisterte heute früh und war auch schon unterwegs. Ich hatte nämlich die Benachrichtigung, dass ein Paket für mich in der Packstation liegt.
Das habe ich dann schon ganz früh heute Morgen abgeholt und habe auf gleichem Wege noch Brötchen für heute Mittag bzw. Nachmittag geholt, wenn Feona heimkommt und für mich ein Frühstückscroissant.
Vorsorglich hatte ich die Kamera eingepackt, denn diesen schönen Morgen wollte ich ja nicht nur mit der Fahrt ins Städtchen nutzen, sondern mit einer mini Tour verbinden.
So bin ich dann noch ein ganz klein wenig hier durchs Bergische gefahren - sozusagen the longer way home.

Wunderschön, kann ich nur sagen! Kleine Ausflügchen sind ja immer toll bei solchem Wetter, aber am liebsten ist es mir wirklich früh am Morgen. In Overath war alles ruhig und still und ich glaubte fast, außer der Bäckereifachverkäuferin der einzige Mensch zu sein, der dort unterwegs war. Und dann die Fahrt durch die Landschaft.
Es ist ein einziges Meer aus dem wogendem Grün der Bäume, der Wiesen und des ganz jungen Korns, den bunten Wiesenblumen und den leuchtenden Ginsterbüschen.
Bienchen summen herum, das erste Heu trocknet auf den Wiesen, die Vögel geben ein Konzert, der Tau glitzert und ganz klein und zart sprießen auf den Feldern die Maispflänzchen, die Kirchen sind mit Fronleichnamsflaggen geschmückt.
Ich war so beschäftigt mit Gucken, dass ich nur ein einziges Bild gemacht habe:

Auf dieser verkleinerten Fassung sieht man zwar die Morgensonne, aber leider nicht die vielen, vielen Tautröpfchen, die die Blume bedecken:


In dem Paket war übrigens bereits Feonas Geburtstagsgeschenk - und ich bin restlos begeistert. Verraten wird natürlich nicht, was es ist!
Ich selber habe allerdings auch überraschend ein Paket bekommen. Und zwar von 2Wölfe! Ich habe mich riesig gefreut - es war ein wunderschönes Dankeschön noch für die Einstimmungen in Celtic Reiki und Die Drei Feuer der Bride. Eine superschöne, selbstgetöpferte Rose, begleitet von duftenden, getrockneten Rosenknospen und ebenso rosig duftenden Teelichten.

Dankeschön!

Nachdem ich die Rose fotografiert hatte, musste ich auch mal ein Teil meines launischen Weihnachtskaktusses ablichten. Also - ursprünglich war er vor einigen Jahren mal ein Weihnachteskaktus, als ich ihn bekam. Da blühte er auch rot. Dann entschied er, ein Osterkaktus zu werden und blühte pink. Dann blühte er eine Weile gar nicht - und dieses Jahr ist er ein Fronleichnamskaktus. Bzw. ein "Ich bilde meine Blüte dieses Mal an Pfingsten aus und blühe dann voll an Fronleichnam"-Kaktus.

Mal schauen, was er weiterhin noch so vorhat.
Ist "Fronleichnam" übrigens nicht eigentlich ein ganz furchtbares Wort? Dabei kommt es eigentlich von vrône lîcham, "des Herrn Leib". (Jn England heisst es auch Corpus Christi.)Naja, und eiiigentlich ist die Prozession hier draußen nicht die Fronleichnamsprozession, sondern streng genommen die Prozession zum Hochfest des Leibes und des Blutes Christi.
So wahnsinnig lange wird es auch eigentlich noch gar nicht gefeiert. Papst Urban IV. hatte im Jahr 1246 nämlich es in eigenen Worten für "recht und billig gehalten, zu verordnen, dass außer dem täglichen Andenken, das die Kirche diesem heiligen Sakrament bezeigt, alle Jahre auf einen gewissen Tag noch ein besonderes Fest, nämlich auf den fünften Wochentag nach der Pfingstoktav, gefeiert werde, an welchem Tag das fromme Volk sich beeifern wird, in großer Menge in unsere Kirchen zu eilen, wo von den Geistlichen und Laien voll heiliger Freude Lobgesänge erschallen. An diesem heiligen Tage sollen aus dem Herzen der Gläubigen, aus ihrem Mund und von ihren Lippen Freudenhymnen ertönen. An diesem denkwürdigen Tage soll der Glaube triumphieren, die Hoffnung sich erheben, die Barmherzigkeit glänzen, die Frömmigkeit frohlocken, unsere Tempel von Freudengesängen widerhallen und die reinen Seelen vor Freude erzittern. Mögen an diesem Tage der Andacht alle Getreuen mit Herzensfreude in unsere Kirchen eilen, mit unbegrenztem Gehorsam sich da ihrer Pflichten entledigen, und so auf eine würdige Weise dieses große Fest begehen." (Aus der Bulle Transiturus de hoc mundo.)
Draußen höre ich derzeit keine Musik und keine Gesänge, sondern fröhliches Glockengeläut.

3 Kommentare:

BJARKAN hat gesagt…

ganz liebe und sonnige grüße an dich zurück!

die mondtochter

Luiza hat gesagt…

...ja, der gestrige Tag machte schon Hoffnung darauf, dass der Sommer doch noch kommt. Und wenn man heute ganz müde raus schaut, bleibt die Hoffnung erstmal erhalten:-)

Anonym hat gesagt…

Da hattest Du ja ein wirklich schönes, sonniges Wochenende. Ich habe von dem Wetter nicht so viel mitbekommen, da ich nur die ganze Zeit Möbel und Kisten geschleppt habe, aber die Laune steigt trotz wärmebedingten Mehrschweißes doch beträchtlich.