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Oswin of Deira, auch Oswine oder Osuine genannt, war König von Deira in Northumbria, Nordengland, von 644-651.
Er wuchs in der politisch mehr als unruhigen Zeit des Northumbria des 7. Jahrhunderts auf. Sein Vater Osric (Bede schreibt unter anderem über ihn, dass er - wie auch Eanfrith - einer der christlichen Könige war, die wieder zum Heidentum übertraten, nachdem sie an die Macht gekommen waren) sicherte sich im Jahre 633 nach dem Tode seines Cousins König Edwin von Northumbria in der Schlacht von Hatfield Chase die Krone Deiras (ungefähr das Gebiet des heutigen Yorkshire). Bernicia übernahm sein Rivale Eanfrith. Doch die Herrschaft beider Könige währte nicht lang und sie dürften sich nicht lange über ihre Erfolge gefreut haben, denn innerhalb nur einen Jahres wurden beide von ihren Feinden, den Nordwalisern und den Mercianern die durch das Land streiften, umgebracht - um nicht zu sagen massakriert.
Oswin floh nach Wessex.
Während Oswin zu einem stattlichen jungen Mann heranwuchs, wurde Oswald, Eanfriths Halbbruder, sowohl von Bernicia als auch Deira als König eines geeinten Northumbria akzeptiert und vertrieb die südwestlichen Eindringlinge. 635 heiratete er die Tochter des Königs von Wessex, machte Oswin aber niemals irgendwelchen Ärger.
Sieben Jahre später war Oswald tot.
Ein Streit mit den Mercianern (Mercia war eines der Königreiche der angelsächsischen Heptarchie) unter Penda besiegelte sein Ende. Er wurde 38jährig im Jahr 642 in der Battle of Maserfield (walisisch Maes Cogwy), dem heutigen Oswestry in Shropshire nahe der walisischen Grenze, getötet. Sein Körper wurde zerstückelt und die einzelnen Glieder auf Stecken gezogen…
Nach diesem grausamen Tod wurde sein Bruder Oswiu König von Bernicia. Von Deira wurde er jedoch abgelehnt, dort rief man im Jahre 644 Oswin zurück. Zu dieser Zeit hat er wahrscheinlich auch Frieden mit Mercia geschlossen und sich der mercianischen Armeen bedient, die seine Rechte im Norden sicherten.
Bede beschreibt Oswin als einen "Mann von hübscher Erscheinung und großer Statur, angenehm im Reden und zuvorkommend im Benehmen. Er war großzügig sowohl zu Hochgeborenen als auch den Niederen und gewann sehr bald die Zuneigung aller durch seine königlichen Qualitäten in Leib und Seele, so dass sogar Männer von sehr hoher Geburt aus beinahe jeder Provinz in seine Dienste traten."
Zwischen Oswin und Aidan of Lindisfarne entstand eine sehr enge Freundschaft und auch Oswin galt als Mann von großer Frömmigkeit und Hingabe.
Zumindest einer jedoch schwamm nicht mit auf dieser Woge der großen Zuneigung, die Oswin entgegenschlug - und zwar König Oswiu, der ihn regelrecht hasste und verachtete, da er so gierig darauf versessen war, auch Deira zu besitzen, das doch einmal seinem Bruder gehört hatte.
Im August 651 stellte er eine riesige Armee auf, der gegenüber sich Oswin natürlich zu einem Treffen verpflichtet fühlte. Als er jedoch sah, dass sie zahlenmäßig haushoch überlegen waren, zog er sich weise vom Schlachtfeld zurück, um unnötiges und sinnloses Blutvergießen zu vermeiden. Er fand zusammen mit einem einzigen Vertrauten (einem seiner Soldaten) Zuflucht im Hause seines besten Freundes Hunwald an Ealdoman in Gilling, North Yorkshire. Ealdoman erwies sich jedoch als schlechter Freund, denn
Dieser sandte seine Soldaten zu dem Anwesen und Oswin wurde auf der Stelle, an der er stand, niedergemetzelt. Damit starb am 20. August 651 der letzte König des Hauses Aelle, und ganz kurz nach ihm auch sein Freund Aidan, der Oswins Tod einfach nicht verkraftete und anscheinend beschloss, nun auch genug gelebt zu haben.
Oswius Frau war Oswins Cousine und verlangte nachdrücklich von ihrem Gemahl, dass er in Gilling zur Buße seines Verbrechens ein Kloster errichten möge. Oswin jedenfalls wurde in Tynemouth in Northumberland begraben. Er wird als christlicher Märtyrer verehrt, weil er "wenn nicht für den Glauben an Gott, so doch für seine Ideale" starb. Sein Schrein wurde schnell zu einem bekannten und beliebten Pilgerziel, doch bald war die Kirche durch die Attacken der Wikinger gefährdet und das Grab geriet zum Großteil in Vergessenheit, da sich kaum mehr jemand hintraute.
1065 wurde es wieder entdeckt und die Reliquien überführt.
Quellen: Oxford Dictionary of Saints und Britannia
8 Kommentare:
Danke für das wunderschöne Bild und die Geschichte :)
Gerne :-)
*knuffel*
Immer spannend über die alten Krieger zu lesen.
Danke. :)
Er war ein toller König. :)
Ein tolles Bild und interessante Informationen über eine historische Figur von der ich noch garnichts wusste! Danke
Lieben Gruß
die Weidenfrau
Danke Dir, Weidenfrau. :)
Ich freu mich.
Danke! Toll geschrieben!
Vielleicht sollten sich die Menschen mal ein Beispiel an Oswin nehmen und auch wieder zum Heidentum übertreten.
Wäre vielleicht gesünder für uns alle.
Liebe Grüße
Grey Owl
Das war sein Vater =)
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