11 Dezember 2008

Mal wieder gemalt: Jean de Nesle (Blondel)

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Jean de Nesle - 1155-1202
Jean de Nesle war ein französischer trouvère aus dem Städtchen Nesle (Nigella) in der Picardie.
Dank König Henry II. von England trug er zeitlebens den albernen Spitznamen Blondel - aufgrund seinen blonden Haars.
Jean werden heute ca. 20 überlieferte Lieder, allesamt Liebeslieder, zugeschrieben, von denen viele wegen ihrer schönen Melodien heute noch oft aufgenommen werde.
"L'amours dont sui espris" ist zum Beispiel mit seiner Melodie in die Carmina Burana eingegangen und wird in "Procurans Odium" verwendet.

Jean war ein sehr enger Freund von Richard Löwenherz, der nur zwei Jahre jünger war als er. (Für eine ganze Zeit war er auch mehr als nur ein enger Freund für ihn.)

So gegen 1260 ging "Blondels" Name in die sehr fiktiven
Récits d'un Ménestrel de Reims ein. Von da an ging die Legende um, dass es Jean war, der Richard in seiner Gefangenschaft auf Feste Dürnstein aufspürte. Eine besonders romantische Version erzählt von der Reise Jeans um etliche Burgen herum, auf der er ein Lied sang, das er zusammen mit Richard geschrieben hatte. Vor Dürnstein endlich wurde ihm der Refrain zurückgesungen - Richard war gefunden.
Danach soll er Richard entweder bei der Flucht geholfen oder aber seinen Aufenthaltsort bekannt gegeben haben.
Es mag durchaus sein, dass er (oder ein anderer blonder Sänger) Richard in der Gefangenschaft besucht hat - allerdings musste man den englischen König nicht erst suchen. Es war hinreichend bekannt wo er gefangengehalten wurde.

Es ist dokumentiert, dass König Richard I. einem gewissen Blondel ein Lehen auf der Insel Guernsey gewährt hat.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Das liest sich sehr interessant. Mir fiel dazu ein "Mantel-und-Degen-Film" ein, der wohl schon vor ca. drei Jahrzehnten im Fernsehen kam. Ich glaube, es war ein Film über Robin Hood und seinen grüngewandeten Mannen.
Am Anfang dieses Films reitet ein fahrender Musikant von Burg zu Birg und trällert den Anfang eines Liedes. Immer zieht er enttäuscht von dannen, bis endlich aus dem vergitterten Turmfenster einer Burg das Lied von einer männlichen Stimme weitergesungen wird.
Im Film war das eine ganz gute Vorgeschichte für die darauf folgende Handlung, aber eigentlich ist es logisch, dass jemand, der eine Geisel kidnappt und dann Lösegeld dafür verlangt, auch mitteilt wo selbiges abzuliefern ist.

Ich wünsche Dir einen schönen, ruhigen dritten Advent,
Astraryllis.

Rowan hat gesagt…

Ich liebe solche Filme. :)
Ja, der Sänger sollte mit Sicherheit "Blondel" sein.
Die Geschichte Richards ist ja eng mit Robyn of Locksley verknüpft.
Dir auch einen schönen dritten Advent - bzw. Gaudete, wie ich jetzt gelernt habe.