How far that little candle throws his beams
So shines a good deed in a weary world.
William Shakespeare - The Merchant of Venice
So shines a good deed in a weary world.
William Shakespeare - The Merchant of Venice
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Heute ist der Tag der Heiligen Barbara - als Kind immer ein Highlight für mich in der Adventszeit. Zu St. Barbara fand ich immer eine Kleinigkeit "zum Schnubbeln" in meinem Schuh (meist Schoki).
Barbara ist die Schutzpatronin des Örtchens, in dem ich lebe und das Foto links ist ein Ausschnitt aus einem Foto, das ich am Kölner Dom gemacht habe. (Das ganze Bild findet Ihr hier.
Der Name Barbara bedeutet "die Fremde". Geboren wurde die Heilige Barbara vermutlich gegen Ende des 3. Jahrhunderts entweder in Nikomedia, dem heutigen İzmit in der Türkei, oder in Heliopolis, dem heutigen Bá'labakk/Baalbek im Libanon. Im allgemeinen wird sie aber auch gerne Barbara von Nikomedia genannt. Sicher ist es allerdings nicht, ob sie überhaupt jemals gelebt hat. Seit dem 7. Jahrhundert jedoch kursieren Legenden über ihr Leben und sie soll die Tochter eines reichen Heiden namens Dioscuros gewesen sein. Den verschiedenen Versionen der Legende nach war Dioscuros entweder ein König oder aber ein reicher Kaufmann oder Angehöriger der kaiserlichen Leibgarde.
Barbara soll außergewöhnlich schön gewesen sein und so hielten auch eine Menge Männer des Ortes um ihre Hand an. Sie hatte aber keinerlei Interesse an einer Ehe, da sie spürte, dass es für sie irgendetwas anderes gab.
Sie traf sich heimlich mit einer Gruppe Christen, die sich trotz kaiserlicher Verfolgung immer wieder zusammenfanden und konvertierte schließlich.
Das fand ihr Vater natürlich wenig erbaulich und er schirmte sie vollkommen von der Außenwelt ab - er sperrte sie kurzerhand in einem Turm ein. (Deswegen ist sie auch fast immer mit einem Turm in der Hand abgebildet; manchmal aber auch mit einem Kelch, Palmzweig oder Kanonen.) Die Legenden sind sich nicht ganz schlüssig, ob er das aus Eifersucht tat oder weil sie einen bestimmten Mann heiraten sollte ooooder weil er sie von den Christen fernhalten wollte. Meiner Ansicht nach ist letzteres am wahrscheinlichsten.
Sie bekannte sich jedoch weiterhin zum Christentum und lehnte auch alle Heiratsangebote ab, die ihr Vater an sie herantrug.
Während ihr Vater auf einer Reise war, ließ Barbara in ihren Turm ein drittes Fenster einbauen - als Symbol für die Heilige Dreifaltigkeit. (Auf was für Ideen die so kam...) Als ihr Vater dann wieder nach Hause kam, bekannte sie sich immer noch zum Christentum woraufhin sie von ihm ziemlich schlecht behandelt worden sein soll und vor den römischen Statthalter Marcianus gezerrt wurde, der sie grausam folterte und sie schließlich zum Tode durch Köpfen verurteilte.
Ihr eigener Vater soll das Urteil vollstreckt haben - soll jedoch auf dem Weg nach Hause zur Strafe vom Blitz erschlagen worden sein.
Es gibt noch zahlreiche andere Versionen der Legende, teilweise mit so abenteuerlichen Details wie sicht auftuende Turmwände, durch die sie fliehen kann und Felsspalten und Höhlen, in denen sie sich versteckt. Ebenso sollen all ihre Wunden durch die Folter anderntags auf wundersame wieder verheilt gewesen sein und nächtens ihr Gefängnis in überirdisches Licht getaucht gewesen sein. Kerzen, mit denen man sie verbrennen wollte, gingen aus, sobald man ihr nahe kam.
Es finden sich auch noch zahlreiche Legenden und Wunder aus der Zeit nach ihrem Tod.
Barbara ist Patronin des Bergbaus, der Türme, Festungsbauten und der Artillerie; der Bergleute, Geologen, Architekten, Maurer, Steinhauer, Zimmerleute, Dachdecker, Elektriker, Bauern, Metzger, Köche, Glöckner, Glockengießer, Feuerwehrleute, Totengräber, Hutmacher, Artilleristen und Waffenschmiede; der Mädchen , Gefangenen, Sterbenden; für eine gute Todesstunde; gegen Gewitter, Feuersgefahren, Fieber, Pest und jähen Tod.
Bräuche zu Barbara
Bekannt ist wohl der Barbarazweig. Ein Kirschzweig, den man heute schneidet und ins Wasser stellt, blüht zu Weihnachten.
Hier bei uns findet man was im Schuh an Barbara, weil sie im Rheinland als Begleiterin von Nikolaus gilt und die Kinder mit beschert.
8 Kommentare:
Ich werde jetzt auch gleich auf den Markt gehen und mir Zweige besorgen. Ich finde das immer sehr schön.
Hoffentlich lassen meine Kater die heil.
Ich hatte schon ewig keine mehr wegen meines Katerlis. :)
Und jetzt in der WG haben wir ja sogar 3 Katzen - ich bezweifle, dass die Zweige das überleben würden.
Aber wenn mir heute welche in die Hand fallen sollten, nehme ich sie trotzdem mit. :)
Auf Kuba ist heute Día de Changó - Changó ist der Herr der Trommeln, ein rechter Charmeur, den rauen sehr zugetan, ein ausgezeichneter Tänzer und ein Kämpfer ... also so ein echter Frauen-Typ.
Da die Sklaven damals ihre eigene afrikanische Religion verboten worden war, haben sie sich kurzerhand der katholischen Heiligen bedient und sie als Deckmäntelchen für ihre eigenen Gottheiten genutzt - und den Katholiken so manchen Gottesdienst "gestohlen".
Viva Changó! Gruß aus dem Herzen der Kolonie, Sati
...ja, die Barbara...
Wenn man, wie ich, aus Schlesien kommt, feiert man sie auch:-)
Hallo, Sati!
Klasse, das ist ja interessant! Vielen lieben Dank für die tolle Info.
Die Perchten wurden ja auch durch die drei Heiligen Damen verdrängt.
Dir einen wunderschönen Día de Changó!
Liebe Grüße,
Ashmodai
Liebe Luiza,
dann wünsche ich Dir auch einen schönen Barbaratag. :)
Alles Liebe,
Ashmodai
Danke:-)
Hallo Ashmodai!
Die "jungen Wilden", aufmümpfigen, idealistischen Frauen ud Männer gab und gibt es wohl zu jeder Zeit.
Es ist immer wieder schön, hier so viel Interessantes, was ich auch noch nicht wußte, zu lesen.
Wann machst Du das bloß alles?
Liebe Grüße
Grey Owl
Huhu, Grey Owl,
ja, die sterben glücklicherweise nicht aus. :)
Ich freu mich, dass es Dich interessiert.
Hmmm...immer mal zwischendurch. :)
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