15 Oktober 2008

wōdnesdæg

Crede quod habes, et habes.

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Heute um 910 Uhr hatte ich meinen lang ersehnten Termin beim Orthopäden.
Zum einen wollte ich ein neues Rezept für die Reha bekommen, dafür alleine hätte ich aber keinen Termin gebraucht. Vielmehr wollte ich mal meine derzeitigen Beschwerden abklären und nachfragen, ab wann es Sinn ergibt, eine Wiedereingliederung ins Berufsleben anzustreben.

Mein Nerv ist zur Zeit ein A....loch und brennt jeden Tag. Auch an Stellen oberhalb meiner OP-Narbe, was mich doch etwas stutzig macht. Ich bekomme sehr oft Krämpfe im Bein, wenn ich mich "falsch" bewege, habe mal heftige Schmerzen, mal nicht und kann immer noch nicht vernünftig laufen.
Neulich beim Sitzen (ich saß nicht gut - was eh nicht oft vorkommt) wurden die Fingerspitzen meiner linken Hand ganz taub.
Dazu knirscht mein linkes Knie unglaublich laut beim Treppensteigen - es tut auch weh, wenn ich länger herumlaufe.
Der Nerv brennt und schmerzt von oben bis unten und mein Fuß wird oft total kalt.
Irgendwo verständlich, dass ich das abklären möchte, oder sehe ich das zu weinerlich?
Vielleicht wäre ja ein neues MRT im Hinblick auf eventuelle Vernarbungen sinnvoll.

Aber wie komme ich denn darauf, dass der Orthopäde für sowas da ist?
Da muss ich irgendwas falsch verstanden haben.
Er hat schnell und kurz geschaut, wie weit ich mich bücken kann, ob ich auf den hacken und Zehenspitzen stehen kann und wie weit ich im Liegen mein Bein anheben kann.
Gut, jetzt weiß ich, dass ich mich soweit bücken kann, dass meine Hände in Kniehöhe sind - wusste ich vorher schon.
Jetzt weiß ich, dass ich auf den Hacken stehen kann - wusste ich vorher schon. Das konnte ich auch im ganz akuten Stadium.
Jetzt weiß ich, dass ich, wenn ich mich abstütze, auf den Zehenspitzen stehen kann - wusste ich vorher schon.
Jetzt weiß ich, dass ich auf dem linken Bein alleine nicht auf den Zehenspitzen stehen kann: auch nicht mit Abstützen - wusste ich vorher schon.
Und ich bekam gesagt, es sei noch im grünen Bereich, aber nicht gut. Ja, das war mir klar. Alles andere wurde abgewunken und ich bekam gesagt, ich solle mich auf den Bandscheibenvorfall konzentrieren und "keine Nebenbaustellen aufmachen". Zwar nett und mit einem Lächeln...aber...HALLO?
Der Arsch ist Arzt! Wen soll ich denn sonst dazu befragen? Und wenn mein Nerv links fast hin ist, wieso sind linksseitige Beschwerden und Schmerzen Nebenbaustellen?
Mal davon abgesehen, dass ich schon gerne gewusst hätte, was mit meinem Knie ist.
Alles ging so schnell und flott, dass er wieder weg war, ehe ich mich versah. Ich musste ihn im Gespräch dreimal zurückrufen, so eilig hatte er es.
Na ganz super! Immerhin habe ich ein neues Reha-Rezept, das ist aber auch alles.

Wegen der Wiedereingleiderung sprach ich dann ganz allgemein seine Hilfe an. Die antwortete mir totalk angezickt, das hätte ich ihn eben fragen sollen. Ich meinte nur "Ja, wollte ich ja, aber er war doch ein bisschen schnell weg."
Sie meinte dann, ich solle vorne nochmal warten.
Das war gegen halb 10 - wenn man bedenkt, dass ich wegen Stau erst um 915 Uhr da gewesen bin und nicht gleich drankam, kann man sich ja denken, wie lang und ergiebig das Gespräch war....
Da saß ich dann...auf diesen scheiß unbequemen Stühlen....

Um 20 vor 11 hatte ich die Nase voll und bin gegangen.
Das ist mir doch zu doof. Ich muss eh zum Hausarzt wegen eines neuen Auszahlungsscheines, dann kläre ich das da alles ab. Und zum Orthopäden gehe ich nur noch dann, wenn ich noch ein neues Reha-Rezept in Aussicht habe...Oder eben zu einem anderen - in der Hoffnung, dass es dort dann besser ist.
Ich hatte mich schon gewundert, dass er nichtmal meine Befunde und Bilder sehen wollte. Dafür steht aber auf dem Rezept was von komplexen Funktionsstörungen aufgrund schwerwiegender Schädigungen mit zwei führenden Schädigungen...blabla...
Woher will er das eigentlich wissen?

12 Kommentare:

Tricia Danby hat gesagt…

Ich würde dir raten dir sobald wie möglich einen anderen Termin woanders zu holen und zwar aus dem Grund, dass du das schon wieder recht lange mit dir rumziehst und das ist nicht gut.

Also - Arzt anrufen ... hingehen und dir einen anderen Arzt empfehlen zu lassen!

Schließlich ist damit nicht zu spassen und du weißt sehr wohl, dass es bei dir kurz vor knapp war mit der OP!

Also ... anrufen!

Rowan hat gesagt…

Ich geh ja Freitag/Montag eh hin.
Keine Angst. ;)

Tricia Danby hat gesagt…

Heute ist Mittwoch ... wieso denn schon wieder aufschieben?
Hmm .. hmm ...

Dickkopf!

Rowan hat gesagt…

Weil ich sonst zigmal hinlaufe, da ich den Auszahlschein eigentlich erst ab dem 22. ausfüllen lassen soll.

Tricia Danby hat gesagt…

Den Schein kann man doch auch vordatieren oder man setzt das Datum dann später ein.

Bin ich zu logisch? Oder sehe ich nur, dass du dich schon wieder rumquälst und ich mir Sorgen mache?!

Auf alle Fälle hab ich auch massig Lust zu dem Arzt zu gehen nächste Woche! Ich bin bei Orthopäden eh sehr heikel! -.-

Hexe hat gesagt…

Ich kann dir nur raten, einen anderen Orthopäden zu suchen.

Ich selbst habe auch solche Erfahrungen gemacht. Hatte (und habe noch) ramponierte Knie. Na ja, bin schon 54 und da hat man so etwas eben. Ich hatte Hölleschmerzen aber drei Orthos waren nicht in der Lage, die richtige Diagnose zu stellen. Da kam von "Sie hatten die Kniescheibe mal gebrochen." (Häääh?) über "Knochenfraß" (o-Ton Orthopäde) bis Meniskus alles was man sich denken kann. Erst der 4. hat Arthrose durch Fehlstellung gefunden und mich zur OP geschickt. Das war vor 5 Jahren aber inzwischen geht es am anderen Knie genauso los. Und die Odyssee beginnt von vorn, da der gute Arzt nicht mehr praktiziert. Wenigstens weiß ich jetzt, wo ich nicht hin gehe.

Gute Besserung für dich.

Rowan hat gesagt…

Danke Dir, Moira! :)
Ich musste vor Jahren immer mal so eine Knorpelkur machen mit diesen Dona-Tabletten, weil meine Kniescheiben falsch geformt sind.
Jetzt durch die OP belaste ich da wohl falsch und das alte Problem Knorpelabnutzung macht sich wieder bemerkbar.
Also, das ist jetzt halt mal meine Theorie dazu.
Der Orthopäde sieht mich jedenfalls nur noch im Notfall wieder oder wenn ich bloß ein Rezept für die Reha brauche.

Anonym hat gesagt…

Wegen der Nervenschädigungen würde ich doch lieber mal einen Neurologen aufsuchen... das sind so Sachen, wo viele Orthopäden (meiner Erfahrung nach) eher unfähig sind.
Unfähigkeit, Ahnungslosigkeit und Gleichgültigkeit wird von Ärzten oft durch Arroganz und Kaltschnäuzigkeit überspielt.

Einen fähigen UND netten Arzt zu finden, ist schwer.
Ich habe mit weiblichen Ärzten bessere Erfahrungen gemacht.
Die wollen einen oft nicht so dominieren.

Ich wünsche Dir viel Kraft!

LG Hallveig

Anonym hat gesagt…

*grmpf* ÄRZTE!!!! 99% davon kann man echt in die Tonne kloppen!!! Aber das hilft Dir ja auch nicht weiter. Ich würde an Deiner Stelle so handeln, wie Hallveig es sagt. Für Nervenschädigungen ist ein Neurologe besser. Und das was Du mit dem Hausarzt klären kannst, würde ich mit dem klären oder nach nem neuen vernünftigen Orthopäden schauen. DER sähe mich jedenfalls nicht wieder wenn ich an Deiner Stelle wäre! Ich drück Dir die Daumen, dass Du das geklärt bekommst!

Grey Owl Calluna hat gesagt…

Hallo Ashmodai!
Wenn ich Deine Beschreibung so lese,....muss ich wirklich herzlich lachen!!
Jetzt weisst Du, warum ich es so gut es geht vermeide zu irgendeinem Artzt zu gehen, wenn´s nicht sein muss, und mit ihren chemischen Keulen, Tabletten und Spritzen sollen sie mir auch vom Leib bleiben...
"Selber heilen", so gut es geht, ist meine Devise,...was wissen "DIE" schon von mir...?
Liebe Grüße
Grey Owl

Anonym hat gesagt…

au ja, ärzte diesen kalibers hab ich auch zum fressen gern *grrrr* inzwischen habe ich - für mich - den orthopäden des jahrtausends gefunden. der mann ist fachlich eine größe (betreut z.b. ne menge profisportler), aber vor allem ist er menschlich einfach nur toll. er hört zu und möchte wirklich helfen. ein termin bei ihm dauert für mich immer wenigstens 20 minuten, aber weil er sich für jeden zeit nimmt, warte ich auch gern mal ne stunde (trotz termin).

ein arzt, der dich und deine sorgen nicht ernstnimmt, ist ungefähr so hilfreich wie eine eiterbeule am ar... - such dir unbedingt einen anderen orthopäden. bei dem würde ich mal ansprechen, ob er eine überweisung zum neurologen für sinnvoll erachtet und auch in erfahrung bringen, wie er zu alternativen therapien steht. meiner meinte z.b., ich sollte ruhig die ihm am abwegigsten erscheinenden sachen machen, wenn sie MIR helfen.

ggf. wäre auch ein besuch beim osteopathen hilfreich, aber den wirst du selbst bezahlen müssen.

gute besserung!

Rowan hat gesagt…

Ich danke Euch allen. :)
Ja, ein anderer Orthopäde wird es auf jeden Fall - jetzt kann ich ja kleine Strecken fahren und bin nicht mehr auf den Bus angewiesen. da wüsste ich schon zwei, zu denen ich gehen könnte.
Neurologe wäre sicher die beste Idee - im Krankenhaus hat mich schließlich auch einer behandelt.