17 März 2011

Naomh Pádraig

Ich musste ihn einfach neu malen.
Das alte Bild stimmte in nichts mit dem überein, was ich vor Augen habe, wenn ich an ihn denke und außerdem kann ich mit Fug und Recht sagen, dass ich mich maltechnisch doch weiterentwickelt habe und der wunderbare Mann einfach ein neues Bild verdient hat.
Ich habe gestern beinahe den ganzen Tag daran gesessen und hatte heute eigentlich auf gutes Wetter gehofft, um ein besseres Foto davon machen zu können. Aber es ist grau, neblig und bedeckt. Aber das Foto von gestern geht für Blogzwecke eigentlich auch.

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aint Patrick, oder Naomh Pádraig, wie sein irischer Name lautet, war von Geburt her Brite, sein Vater Calpornius ein decurio - also ein Ratsmitglied der Stadt -, sein Großvater Potitus ein Priester.
Sein Geburtsort war irgendwo im Westen zwischen der Mündung des Severn und des Clyde und hieß Bannavem Taburniae. Patrick war ungefähr 14 oder 16 Jahre alt (da sind sich die Quellen, die ich vorliegen habe, uneins), als er von irischen Piraten gefangengenommen und verschleppt wurde, was ihm sechs Jahre Sklaverei einbrachte. Wo er arbeitete (hauptsächlich hütete er die Herden seines Herrn) ist nicht sicher bekannt, aber er verbrachte eine Menge Zeit dort mit beten - ganz im Gegensatz zu seinem Leben in Britannien, wo er weder betete, noch sich um Gott oder priesterliche Ratschläge und Ermahnungen kümmerte.
Nach sechs Jahren in der Sklaverei hatte er einen visionären Traum, in dem ihm gesagt wurde, dass er bald in sein Land zurückkehren würde. Dies entsprach auch den tatsachen - es ist nur nicht ganz klar, ob er davonlaufen konnte oder befreit wurde. Auf jeden Fall gelangte er an einen Hafen, der wie er sagte, 200 Meilen weit weg war - eventuell an der Südostküste -, wo er einige Segler überredete, ihn mitzunehmen.
Nach zahlreichen Abenteuern in fremden Landen inklusive dem Erlebnis eines Beinahe-Hungertodes, kehrte ein sehr veränderter Patrick schließlich zu seiner Familie zurück.
Er erhielt eine Ausbildung zum Priester, die auch die lateinische Bibel beinhaltete, die er sehr gut kannte, jedoch keine "höhere Bildung", was er sehr bedauerte und für was er auch kritisiert wird. Seine eigenen lateinischen Schriften sind sehr einfach gehalten, aber dennoch wortgewandt und manchmal richtig schön ironisch.
In dieser Zeit hatte er auch Kontakt nach Gallien und vielleicht sogar zum Papst, der Palladius als ersten Bischof der Iren entsandte. Seine Mission dort hatte allerdings nicht sehr lange angedauert, und so wurde Patrick sein Nachfolger.
Gegen diese Berufung gab es einige Gegenstimmen aus Britannien, aber Patrick machte sich ca. 435 auf den Weg nach Irland. Es muss seltsam gewesen sein, nun als Bischof in das Land zurückzukehren, in dem man als Sklave gehalten wurde.
Er arbeitete hauptsächlich im Norden und errichtete seinen Bischofssitz in Armagh, von wo aus er die Kirche in örtliche Sitze unterteilte, aber auch im Westen und Osten. Obwohl Patrick die Iren dazu ermunterte, Nonnen und Mönche zu werden, ist es nicht gewiß, ob er selber auch Mönch gewesen ist.

Patricks Schriften sind die ersten, die sicher von der Britischen Kirche indentifiziert sind. Obwohl er nicht unbedingt gelehrt war, war er doch von ehrlicher Herzlichkeit und voll der Nächstenliebe. Sein Ziel war es zwar, das Heidentum, Götzen- und Sonnenanbetung abzuschaffen, doch war er niemals hart dabei. Dennoch machte er in seinen Predigten keine Unterschiede und behandelte vom Bauern bis zum Edelmann alle gleich und es war ihm auch egal, ob er dafür festgenommen werden konnte. Mit seinem Gebrauch der Bibel und seinen Endzeiterwartungen war er zum einen ein typischer Bischof des 5. Jahrhunderts, zum anderen aber auch wieder höchst individuell.
Er war sich bis zu seinem Tode immer seiner fehlenden Gelehrtheit bewusst und vergaß auch niemals seine Zeit als Sklave.

Der historische Patrick ist deutlich attraktiver als der der Legenden, welcher die Schlangen aus Irland vertrieb und die Dreifaltigkeit mit einem Kleeblatt erklärte. (Letztere Legende spiegelt sich im Bild im Kleeblatt in seiner Hand wieder.) Der Legende nach hat er auch ganz allein auf sich gestellt hunderte von Menschen zum Christentum konvertieren lassen - in Wirklichkeit brauchte es dazu etliche Prediger und Generationen.

Wo er gestorben und begraben ist, ist nicht sicher nachgewiesen. Daher kam auch Glastonbury auf die Idee, die Reliquien von Patrick dem Älteren, die es schon laaaaange besaß, als die von Saint Patrick auszugeben. Acht alte englische Kirchen sind ihm geweiht, dazu noch etliche Kapellen in Pembrokeshire. Bis heute ist er einer der populärsten Heiligen Irlands. Seine Festtag ist einheitlich der 17. März.

Quelle: Oxford Dictionary of Saints

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Ins Pub gehen wäre zwar auch schön heute, aber ich denke, ich feiere ihn hier auf jeden Fall mit einem Pint Guinness.
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8 Kommentare:

Tricia Danby hat gesagt…

Frohen St. Patrick's Day!

Rowan hat gesagt…

Dir auch ;)

Im Zweiten Stock hat gesagt…

Ich wünsche dir einen schönen St. Patrick´s Day.
Liebe Grüße
Elsbeth

Ray Gratzner hat gesagt…

Liebe ashmodai,

aus diesem Artikel strahlt viel Liebe und Hingabe an dieses Thema aus. Zum einen, das wunderbare Bild, das so gut geraten ist, dass ich diesem Menschen förmlich begegne - eine Beziehung mit seinen grünen Augen herstellen kann, zum anderen die gute Recherche über die Fakten des Lebens...

Vielen Dank und liebe Grüße

Anonym hat gesagt…

Happy St.Patricks Day

Amitiel hat gesagt…

:) Er ist so wunderbar geworden - danke für das tolle Bild!

Barbara hat gesagt…

Ein schönes Bild! Haste toll gemalt!
Ich hab mich schon immer gefragt, was das mit dem Kleeblatt soll. Jetzt weiss ichs. Wann hat denn St.Patrick gelebt?

Grüsslis!

Rowan hat gesagt…

Ich danke Euch für die lieben Worte und Wünsche!
Barbara, Pádraig lebte im 5. Jahrhundert. Geboren wurd er wahrscheinlich um 387 herum. Beim Todestag ist das Jahr unklar, da stehen zwei zur Auswahl. 461 oder 493. Sicher ist man sich da nur, dass es der 17. März war.