11 April 2009

Sabbatum Sanctum


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Guten Morgen zusammen!
Ich hoffe, Ihr hattet einen schönen Karfreitag.
Meiner war sehr schön, sehr relaxed und ziemlich faul. Ich habe so wirklich produktiv eigentlich nur eines getan: Ein Bild für Feonas Mutter gemalt. Sozusagen ein kombiniertes Geburtstags- und Ostergeschenk und Gegenstück zum Weihnachtsgeschenk.
Ansonsten war es einfach nur ein sehr entspannter, sonniger Tag mit schönem Frühstück, Lachs in Senfsauce mit grünen Bandnudeln zum Abendessen und ein paar interessanten Dokus am Fernsehen.
Heute früh bin ich schon um halb acht die letzten vergessenen Sachen einkaufen gewesen (Filtertüten und Kaffee), was auch sehr ruhig und entspannt war. Schöne Luft und ganz wenige Leute unterwegs.
So ist das einzige, was mich zur Zeit etwas annervt das klemmende "Z" auf der Tastatur nach einer Katzenattacke auf selbige.

Und jetzt dachte ich erst, dass ich vielleicht etwas zu Karfreitag und seiner Bedeutung schreibe. Aber darüber weiß sicherlich eh schon jeder Bescheid - also versuche ich mich am "Karsamstag", dem Sabbatum Sanctum.
Im Englischen kommt der Name des Tages dem Lateinischen bedeutend näher, dort heißt er Holy Saturday. Hier wird er, wie erwähnt, Karsamstag genannt. "Kar" kommt übrigens aus dem Althochdeutschen; kara heißt soviel wie Klage oder Trauer. (Wobei mir einfällt, dass ich mein Minnesangbüchlein nochmal herauskramen könnte.)

Der Sabbatum Sanctum ist der letzte Tag der Karwoche, der Samstag nach Karfreitag.
Er erinnert an den Tag, an dem Jesus im Grab gelegen hat und es wird gefastet. Der Altar bleibt vollkommen ungeschmückt und die Anzahl der Sakramente, die gespendet werden ist sehr eingeschränkt. Die Heilige Kommunion (die geweihte Hostie) wird nur als Viaticum an die Sterbenden ausgegeben und sämtliche Gottesdienste sind strikt verboten. In der Liturgie für heute taucht demnach auch keinerlei Messe auf. In einigen Kathedralen werden feierliche Karmetten gesungen.
Dies ist zumindest in der römisch-katholischen Kirche so, doch auch etliche andere Glaubensrichtungen wie z.B. Anglikaner, Lutheraner und Methodisten halten sich ebenfalls daran. Hier allerdings kann der Altar auch mit einem schwarzen Altartuch geschmückt sein.
In einigen Anglikanischen Gemeinden, wie auch der Episkopalkirche der Vereinigten Staaten von Amerika, wird ein sehr einfach gehaltener Wortgottesdienst abgehalten, der an das Begräbnis Christi erinnert, jedoch ohne Eucharistiefeier.

Liturgisch dauert der Karsamstag bis zur Abenddämmerung, nach der die Osternacht gefeiert wird - der offizielle Osterbeginn. Nach den römisch-katholischen Regularien werden während des Gloria des Gottesdienstes (welcher auch der erste Gottesdienst nach Gründonnerstag ist) die während der Passionszeit verhüllt gewesenen Heiligenfiguren und -bilder enthüllt.

5 Kommentare:

RUDHI Rüscher hat gesagt…

Ein feierliches Beispiel christlicher Skulptur im Geiste des alten Heidentums! Die Weiblichkeit in ihrer polaren Erscheinung als Jungfrau wie als Tempel-'Dienerin'; erinnert mich auch an 'Uta v.N.'...

Rowan hat gesagt…

Am naumburger Dom war ich leider noch nicht.
Das Bild ist an Sankt Agnes in Köln entstanden - und beim Heidentum stimme ich Dir zu. :)

amala hat gesagt…

bei uns im ort geht in der nacht zu karfreitag und karsamstag so gegen 4 bzw. 5 uhr nachts eine prozession durch den ort. die leute haben schnarren dabei und rufen den tod jesu aus.

Rowan hat gesagt…

Brrrrr...creepy...
Klingt toll!

amala hat gesagt…

dat war ja noch gar nix.
heute nachmittag klingelte es an der tür und vier kinder / jugendliche standen davor mit einer spendendose und einem bunten korb mit süßigkeiten. nee, die wollten uns nix schenken, sondern sie sagten folgendes sprüchlein auf:

"schenk uns eine gabe,
weder zu groß noch zu klein,
dann soll der segen des herrn jesu christ
auf diesem hause sein".

ich bin zu nett. ich hab ihnen haigals schoko-ostereier gegeben. ich hätte sagen sollen: "wir sind heiden. geht weg, ihr bettler!" *gg*

vermutlich ziehen die denselben kram hier zu weihnachten und zu den heiligen drei königen auch nochmal durch *grunz*